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Die romanische Basilika der heiligen Maria von der See in Vrsar, Reiseführer für Urlaub in Vrsar, Istrien

Die romanische Basilika der heiligen Maria von der See, Vrsar


Die Basilika stellt ein sehr wichtiges Denkmal der romanischen Architektur in Istrien dar. Die Geschichte der Basilika ist lang und interessant. Anstelle der Basilika war in der römischen Zeit ein grösseres Gebäude (vielleicht eine villa rustica – ein Landhaus mit Hof). Die romanische Basilika der heiligen Maria von der See, Reiseführer für Urlaub in Vrsar, Istrien Die romanische Basilika der heiligen Maria von der See Im frühen Mittelalter stand an dieser Stelle ein bescheidenes Kirchlein der hl. Maria, erbaut in der zweiten Hälfte des 8. Jhs. In der Zeit zwischen dem 8. und 12. Jh. wurde das ursprüngliche Kirchlein mehrere Male umgebaut und restauriert. Sein heutiges architektonisch-künstlerisches Aussehen stammt aus dem 12. Jh. An den Wänden sind Reste des Umbaus noch sichtbar. In der neueren Zeit erlebte die Kirche mehrere Restaurierungen (die letzte im Jahr 1969). Diese ziemlich monumentale Basilika (24,5 x 12,5 M) erinnert in ihrer Architektur an die altchristlichen Kirchen. Die Fassade der Basilika ist einfach. Auf der Fassade ist ein rundes Fenster (oculus). Auf der Ostseite der Kirche ist ein einfacher Glockenturm in Form einer romanischen Monofore (eine Arkade für die Glocke). Im Turm ist eine kleine Glocke aus dem Jahre 1922. gegossen in der Glockengiesserei Lapa-gna in Triest. Das halbdunkle Innere der Basilika wirkt suggestiv. Schwere romanische Arkaden mit monolyten runden Säulen teilen den Kirchenraum in drei Schiffen. An jeder Seite sind je drei Säulen. Die Säulen enden mit interessanten Kapitelen im romanischen Stil mit Blumemmotiven (Palmetten). Die Ostseite des Kirchenraumes endet in drei Apsidien. Der Kirchenboden ist nicht originell: er wurde erhöht und deswegen scheinen die Säulen kürzer. In der Kirche sind mehrere Grabsteine gefunden worden. Ein Prokurator des Franziskaner Klosters. .Die Wände im Inneren waren mit vielfarbigen religiösen Wandmalereien dekoriert. Die ersten Wand¬malereien wurden im 9. und 10. Jh. gemacht. Ein unbekannter einheimischer Maler hatte das Innere in der ersten Hälfte des 16. Jhs. wieder mit hochwer-tiegen Fresken bemalt. Obwohl die Spuren der Fresken heute kaum zu erkennen sind, sind sie am besten an der Wand der Hauptapsis (die Köpfe der Heiligen) zu erkennen. In der Basilika befanden sich früher viele Kunstgegenstände (Standbilder. Bilder.) Heute wirkt die Kirche leer und arm. In der Kirche ist noch das Bild der Madonna und der Heiligen. Das Bild ist siggniert: vittoro jeralta. Bei seinem dreitägigen Aufenthalt in Vrsar im Jahr 1177 auf dem Weg aus Venedig nach Ancona zelebrierte der Papst Alexander der III eine Messe in dieser Basilika. Neben der Kirche war einst ein alter Friedhof: an der Nordseite der Kirchenmauer sind noch einige Reste dieses Freidhofs zu sehen. Der neue Freidhof wurde im Jahre 1900 ausserhalb der Stadt neben der Strasse nach Funtana angelegt. Im Kirchhof rechts vorn Südportal liegt ein antikerömischer Steinblock, dekoriert mit Girlanden (Kronen aus Bläter und Obst), die über den Hörnen der Ochsenschädel hängen. Dieser Steinblock wurde im Jahre 1932 in der Nahe des Dörfchen Valkanela unweit von Vrsar gefunden und gehörte einst einem römischen Landhaus (villa rustica) aus dem 12. oder 13. Jh. Neben der Basilika sind Reste eines Klosters. In den alten Schriften unter dem Namen Prioratum Sanctae Mariia wurde das Kloster in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. (l 177) zum ersten Mal erwähnt aber es ist nicht sicher, dass das Kloster schon damals existierte: Genauere Angaben datieren aus dem Jahre 1227. Die ersten Klosterbrüder waren die Karmeliten (nach dem Berg Karmel in Palästina genannt) die von den Türken und Arabern verfolgt über Zypern und Sizilien nach Europa kamen. Nach Vrsar kamen die Karmeliten entweder Ende des 11. oder Anfang des 12. Jhs. und gründeten da ihr Kloster. Mit einigen Unterbrechungen lebten die Karmeliten im Kloster bis Mitte des 14. Jhs. da. In der zweiten Hälfte des 17. Jhs. (um 1631) kamen da die Franziskaner und blieben bis 1660, wann das Kloster zugemacht wurde, nach einem Streit zwischen den Franziskanern mit dem Bischof aus Poreč Gianbattista de Giudice um die Grundrechte (die Pater töteten in einem Streit den Bischofsneffen). Die Franziskaner restaurierten das alte Klostergebäude im Barockstil. Im Erdgeschoss waren die Lagerräume für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Weinkelter und Olivenpresse. Nach dem Aufbruch der Franziskaner war im Kloster einige Zeit lang (bis 1732) ein Seminarium. die Priesterschule. Bis heute ist die Fassade des Klostergebäudes aus dem 17. Jh. erhalten geblieben.